Brandverhalten

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Steffen Männle

18. Januar 202311 Min Lesezeit

Brandverhalten Holz: Ist Holz immer brennbar oder gibt es Ausnahmen?

Das Thema des Brandverhaltens von Holz ist äußerst facettenreich und erfordert eine differenzierte Betrachtung. Es beginnt bei den individuellen Eigenschaften jedes einzelnen Holzes und setzt sich fort über die Brennbarkeit der unterschiedlichen Bauteile in Produkten aus Holz. Letztlich lässt sich auf dieser Grundlage das Brandverhalten einer gesamten Holzkonstruktion bestimmen. In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen das Brandverhalten von Holz anhand unserer Massivholzdielen von pur natur erläutern.

Welche brandschutztechnischen Eigenschaften hat Holz als Baustoff?

Die Bewertung des Baustoffes Holz im Hinblick auf den Brandschutz ist von verschiedenen Kriterien abhängig, wie beispielsweise der Brennbarkeitsklasse, der Rauchentwicklung und dem Abtropfverhalten. Bei größeren Holzbauten fließen zudem weitere Faktoren wie Tragfähigkeit, Raumabschluss, Wärmedämmung und Brandschutzfunktion in die Gesamtbewertung ein.

Wenn es jedoch um die Ausstattung Ihrer vier Wänden, Ihres Balkons oder Ihrer Terrasse mit neuen Massivholzdielen geht, sind vor allem die Brennbarkeitsklasse, die Rauchentwicklung und das Abtropfverhalten von Bedeutung. Glücklicherweise können wir Ihnen in diesem Bereich eine besonders positive Bewertung präsentieren.

Gemäß der nationalen deutschen und europäischen DIN-Norm erhält Holz eine vorteilhafte Einstufung im Hinblick auf das Brandverhalten. Unsere sorgfältig ausgewählten Hölzer für Dielenböden im Innenbereich und Holzdielen für Terrassen erfüllen diese Anforderungen und erhalten somit eine besonders positive Bewertung im Bereich Brandschutz.

Brennbarkeits- und Brandklasse

Die Einteilung von brennbaren Stoffen erfolgt anhand von Brennbarkeits- bzw. Brandklassen, die sowohl national als auch europaweit standardisiert sind. In der nationalen Norm (DIN 4102-1) wird Holz entweder als nicht brennbar (A1 oder A2) oder brennbar (B1, B2 oder B3) klassifiziert und als normalentflammbar (B2) oder schwerentflammbar (B1) eingestuft. Unsere Dielenholz-Sorten aus der Douglasie und Eiche gehören zur schwer brennbaren Klasse B1, da es sich um Vollholz bzw. Echtholz handelt. Im Vergleich dazu sind Holz-Kunststoff-Gemische bei Bodenbelägen wie beispielsweise WPC der Brandklasse B2 zugeordnet und weisen eine geringere Brandsicherheit auf.

Auch bei der europäischen Norm (DIN EN 13501-1) gehört Holz in die erste von insgesamt fünf Brandklassen von A bis F (Klasse E wurde abgeschafft). Stoffe aus der Klasse A verbrennen unter Bildung einer Glut und gelten aufgrund des Brennvorgangs ohne Flammenbildung sowie der leichteren Löschbarkeit als sicherer als Stoffe aus den Klassen B, C, D und F. Im Brandfall kann zur Löschung von Stoffen aus der Klasse A beispielsweise Wasser zum Einsatz kommen, was bei vielen anderen Baustoffen nicht möglich ist oder den Brand sogar verschlimmern würde.

Unser Streben nach höchster Qualität, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Robustheit spiegelt sich auch im Bereich Brandschutz wider. Unsere sorgfältig ausgewählten Dielenholz-Sorten aus der Douglasie und Eiche erfüllen die Anforderungen der schwer brennbaren Klasse B1 und bieten somit einen hohen Brandschutz.

Rauchentwicklung

Eine starke Rauchentwicklung im Brandfall stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar, da das Einatmen von Rauch zu Vergiftungen und Lebensgefahr führen kann. Holz weist laut den drei Rauchentwicklungsklassen eine begrenzte Rauchentwicklung auf. Aufgrund der Bildung einer Schutzschicht im Brennvorgang verfügt Holz über einen hohen Feuerwiderstand, weshalb es in die zweite Rauchentwicklungsklasse (s2) eingestuft wird. Innerhalb dieser Klasse kann der Baustoff Holz an der Grenze zur ersten Rauchentwicklungsklasse (s1) eingeordnet werden.

Abtropfverhalten

Im Gegensatz zu Metallen weist Holz beim Brand kein Abtropfverhalten auf, was dazu beiträgt, dass sich der Brand schlechter ausbreiten kann. Zudem fallen selten bis gar keine Holzstücke ab, was ebenfalls einer Ausbreitung des Brandes entgegenwirkt. Aus diesem Grund wird Holz in die Klasse d0 eingestuft, was die beste Klassifizierung hinsichtlich des Abtropfverhaltens darstellt.

Vorteilhafte Eigenschaften im Brandschutz

Holz erhält gemäß der nationalen, deutschen und europäischen DIN-Norm eine vorteilhafte Einstufung im Hinblick auf das Brandverhalten. Ab einer gewissen Menge an Holzkonstruktionen innerhalb eines Gebäudes (z. B. nur ein Dielenboden oder eine Wandverkleidung aus Holz) darf davon ausgegangen werden, dass ein Brand schneller erstickt. Unsere sorgfältig ausgewählten Hölzer für Dielenböden im Innenbereich und Holzdielen für Terrassen erfüllen diese Anforderungen und erhalten somit eine besonders positive Bewertung im Bereich Brandschutz.

Im Brandfall weist Holz eine begrenzte Rauchentwicklung auf und bildet eine Schutzschicht, die zu einem hohen Feuerwiderstand führt. Die sich bildende Holzkohleschicht dient als Schutzschicht mit der Eigenschaft einer geringen Wärmeleitfähigkeit und sorgt für den erwähnten Feuerwiderstand. Unser schwer brennbares Holz der Douglasie und der Eiche erfüllt die Brandschutzvorschriften noch besser und verlängert die Feuerwiderstandsdauer nochmals.

FAQ: Brandverhalten Holz

Kann Holz feuerhemmend sein?

Besonders massive Holzbauteile haben das Potenzial, feuerhemmend zu sein. Je nach Bauteil wurde in Brandversuchen sogar bei umfassenden Holzbauten eine Feuerwiderstandsklasse ermittelt, die Brandschutzanforderungen für Hochhäuser erfüllt - also denkbar hoch. Wir bei pur natur bieten die Holzdielen in verschiedenen Stärken an, worunter auch Massivholz fällt. Unser schwer brennbares Holz könnte daher auch eine feuerhemmende Wirkung entwickeln, wobei wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Dielenböden nicht zu diesem Zweck verlegt werden sollten.

Wie kann man Holz vor Feuer schützen?

Eine Möglichkeit bietet die Einkleidung mit nicht brennbaren Baustoffen. Leider geht hierbei die Optik des Holzes verloren, da es eingekleidet wird. Der beste Schutz für Ihren Dielenboden von pur natur besteht deswegen darin, dass Sie ein Massivholz von uns kaufen. Da unsere 3-schichtigen Bodendielen ebenfalls stark genug sind, profitieren Sie bei jeder Bodendiele aus unserem Sortiment von einem von Natur aus großartigen Brandschutz.

Wie heiß ist die Glut von Holz?

Sollte es zur Flammenbildung wie beim Lagerfeuer kommen, dann erreicht die Glut im Nachhinein Temperaturen von knapp 800 °C. Da es bei einem Dielenboden unter normalen Umständen abwegig ist, dass es zu einer Flammenbildung kommt, wird Holz im Zuge des Brandverhaltens eine Glut von geringerer Temperatur erreichen. Diese kann maximal einige Hundert Grad Celsius betragen.

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